Sonntag, 23. Juni 2013

LeBron "the King" James

Schon auf der Highschool wurde LeBron als neuer Mega-Superstar gefeiert. Und das völlig zu Recht. 2003 zogen die Cleveland Cavaliers ihn dann an erster Stelle beim Draft. Die Cavs waren außer Rand und Band. Soeben wurde "The Chosen One" für ihr Team ausgewählt. Doch es ging anders als erwartet los. Die ersten beiden Saisons mit LeBron James kam man nicht einmal in die Playoffs. Das war man aus den vorigen Saisons zwar gewohnt, allerdings mit LeBron James erhoffte man sich da mehr. War es aber zu viel was man sich von dem "King" erhoffte? Sicherlich kann kein Team von keinem Spieler, sei er noch so gut, erwarten, dass er es gleich im Rookie-Jahr zum Titel führt. Aber einige Ansprüche an so einen Superstar dürfen vorhanden sein. Die Statistiken von LeBron stimmten. Und in den nächsten Jahren klappte es auch mit dem Team-Erfolg. Dreimal Conference-Halbfinale, einmal Conference-Finale und einmal standen die Cleveland Cavaliers in den NBA-Finals. Allerdings verlor man dort deutlich mit 0 zu 4 gegen die San Antonio Spurs. James war gekommen um Titel zu gewinnen. Nicht um andauernd weit zu kommen, um dann doch mit hängendem Kopf vom Parkett zu traben.
Logische Folge: LeBron James wechselt aus seiner Heimat, aus der Stadt, die ihn geliebt und die er geliebt hat, von den Fans, von seinem Team, zum nächsten Team. Rammelbammel in der besten Basketballliga der Welt. Auf einmal gab es nur noch ein Thema. Was macht LeBron nun? Er sprach mit Teams, wie beispielsweise den New York Knicks. Als seine Entscheidung stand, gab es ein TV-Special auf ESPN. Extra für diesen Anlass. Vor den Fernsehern saßen eine Menge Leute. Alle, "nur" um die Entscheidung des "Kings" mitzuerleben.
"LeBron, wie ist deine Entscheidung?" "Ich werde mein Talent nach South Beach bringen und mich den Miami Heat anschließen."


 Die Reaktion der Heat-Fans war grenzenloser Jubel. Die der Cavs-Fans pure Fassungslosigkeit und Wut. Es wurden James-Trikots verbrannt, es wurde geweint und Cavaliers-Besitzer Dan Gilbert hatte nichts mehr übrig für LeBron außer heftigen Worten gegenüber ihm. Er warf dem Superstar Respektlosigkeit vor und meinte, dass die Cleveland Cavaliers vor James einen Titel gewinnen werden. Pustekuchen! Seit James erreichten die Cavs nicht einmal mehr die Playoffs. LeBron war das Herz und die Seele des Teams. Jetzt war es weg. Die Mannschaft war nicht mehr lebendig.
Aber wer hat hier nun wen verraten? LeBron die Cavs oder die Cavs LeBron? Der Wechsel von James war wie schon gesagt die logische Folge. Er war gekommen um Titel zu gewinnen. Das wurde ihm in Cleveland nicht geboten. In Miami sollte das anders werden. Zudem wollte er wieder mit Bosh und Wade zusammenspielen, zusammen sind sie die "Big Three". Das Geld hat wohl auch keine Rolle gespielt. In Cleveland hätte er auf Dauer mehr verdient.
Bei seiner Vorstellung bei den Heat war James dann wohl doch etwas übermütig. "Nicht fünf, nicht sechs, nicht sieben!" Das war die Antwort auf die Anzahl der Titel. Es sollten mehr werden. Hat er sich da zu weit aus dem Fenster gelegt? Am Anfang sah es nicht ganz so aus. Die Finals wurden erreicht. Die Dallas Mavericks waren der Gegner. Das Ergebniss wissen wir alle. Danach war "The Chosen One" die Lachnummer der Nation. Kritik über Kritik prasselte auf ihn ein. Viele dachten, dass LeBron nicht mehr aufsteht. Aber er kam zurück. Ein Jahr später ging es wieder in die Finals. Er hatte aus der letzten Final-Serie gelernt und führte sein Team zum 4 zu 1 Sieg über die Oklahoma City Thunder. Sein erster Ring war gesichert. Im entscheidenen Spiel legte der Superstar ein lupenreines Triple-Double auf. 26 Punkte, elf Rebounds und 13 Assists. Bockstark! MVP der Regular Season, Finals-MVP. Dieser Mann spielte wie von einem anderem Planeten.
Dann die Saison 2012/13. Das Team um LeBron James spielte atemberaubend. Stellten beispielsweise mit 27 Siegen in Folge die zweitlängste Siegesserie der NBA-Franchise auf. Endlich war James nicht mehr auf sich alleine gestellt. Endlich hatte er ein Team bei sich, nicht wie damals in Cleveland. So sah es jedenfalls aus. Denn in den Playoffs ließen auf einmal die Leistungen bei Wade, Bosh und Co. nach. Selbst LeBron legte in den ersten drei Finals-Partien nur 16,1 Punkte im Schnitt auf. Die Kritiker kamen wieder und wurden lauter. Doch er wachte auf. In den nächsten vier Spielen verdoppelte sich seine Quote fast. 31,2 Punkte im Schnitt. Der "King" merkte, dass die Spurs dran waren. So nah dran, dass die Titelverteidigung fünf Sekunden vor dem Ende in Spiel sechs schon fast futsch war. Doch Miami gewann nicht nur dieses Spiel sondern erneut die Chamionsship. Denn in Spiel 7 drehte der alte und neue Finals-MVP auf. Obwohl sein größter körperlicher Schwachpunkt entblößt wurde. Sein Stirnband wurde ihm vom Kopf gerissen. Viele dachten, er nimmt sein Stirnband wieder und gibt den Kampf auf, jedoch dachten viele falsch. Er überließ sein Stirnband einem Balljungen, rackerte, arbeitete, verwandelte Würfe und führte sein Team bis zur letzten Sekunde.


Jetzt stellen sich noch drei Fragen. Warum sehen ihn so viele als arrogant und abgehoben? Sehen die Leute das richtig oder ist James einfach nur selbstbewusst? Und kann James der beste Basketballer aller Zeiten werden und den legendären Michael Jordan verdrängen? Es gibt solche und solche Momente. Vor Spiel sechs beispielsweise ließ sich LeBron in seinen Schuh die Aufschrift "2-Time Champion" sticken. Ist das nun arrogant?
Läuft jeder Superstar bei einem Half-Court-Shot eines Fans auf ihn zu und umarmt ihn, reißt ihn zu Boden und freut sich unglaublich mit ihm? Nein, ich denke nicht. Jeder Profi hat seine Allüren. Ob er jetzt arrogant oder selbstbewusst ist, da sollte jeder seine eigene Meinung haben. Allerdings sollte man dazu aus jeder Sicht etwas auf diese Frage blicken und Beleidigungen aller Art nicht in den Mund nehmen.
Zu der Frage mit dem besten Basketballer aller Zeiten: Michael Jordan ist das Maß aller Dinge, das jemals auf einem Basketballplatz stand. James ist das Maß aller Dinge heutzutage. An Michael Jordan wird er es unheimlich schwer haben vorbeizukommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen